Ingolstadt/Großmehring,

Angenommene Verpuffung im Kraftwerk: Alarmübung von THW, Feuerwehr und Rettungsdiensten

Einer Übung in besonderer Umgebung sahen sich 80 Einsatzkräfte von THW, Feuerwehr & Co sowie drei Rettungshunde am Freitag Abend ausgesetzt: in einem stillgelegten Teil des Kraftwerk Großmehring galt es, 17 "Verletzte" zu finden, erstzuversorgen und aus dem Gebäude zu retten.

Um 20.13 Uhr wurden 80 Helfer von THW, Freiwillige Feuerwehr Ingolstadt Stadtmitte, Johanniter Unfallhilfe (JUH) und Arbeiter Samariter Bund (ASB) aus ihrem Feierabend gerissen und ins Kraftwerk Großmehring gerufen. Dort angekommen wurden die Einsatzkräfte von Armin Schneider, dem Leiter der Betriebsfeuerwehr, in die Übungslage eingewiesen: nach einer Verpuffung würden mehrere Personen einer Besuchergruppe vermisst. In welchem Gebäudeteil die Betroffenen zu finden seien, sei unbekannt. Man vermute jedoch, dass diese im gesamten Gebäude verstreut seien.

Schnell kristallisierten sich zwei Einsatzschwerpunkte heraus: einerseits die Personensuche und -rettung, andererseits die Erstversorgung der Verletzten.

THW, ASB und Feuerwehr kümmerten sich zunächst um die Suche der vermissten Personen. Dies zeigte sich als nicht ganz einfach, da der größte Teil der Anlage so dunkel war, dass mit Taschenlampen gearbeitet werden musste. Hierbei waren die drei eingesetzten Rettungshunde des ASB eine wertvolle Unterstützung. Die Betroffenen wurden aus dem Gebäude gerettet, was sich angesichts enger Treppenhäuser und einer Gebäudehöhe von über 45 Metern als schweißtreibende Angelegenheit erwies.

Außerhalb des Gebäudes wurden die Betroffenen dem zweiten Einsatzabschnitt übergeben: erfahrene Helfer von ASB und JUH übernahmen hier die Verletzten und führten die sog. "Sichtung" durch. Hierbei wird anhand der Verletzungsmuster die Behandlungsreihenfolge der Betroffenen festgelegt; eine wichtige Maßnahme, um bei Großschadensereignissen effektiv Hilfe leisten zu können. Die "Verletzen" wurden schließlich zum Verbandplatz gebracht, den die Feuerwehr zwischenzeitlich aufgebaut hatte. Hier werden die Betroffenen bei Unglücksfällen erstversorgt und deren Transport in Krankenhäuser organisiert. Herzstück des Verbandplatzes ist der sog. "Abrollbehälter SAN", ein mobiler Container, der mit umfangreichem Material bestückt ist, um bei einem Massenanfall von Verletzten (ManV) umfangreiche Hilfe leisten zu können. Der Abrollbehälter wurde vor Kurzem in den Dienst gestellt, so dass diese Übung auch der Erprobung dieser sog "ManV-Komponente" diente.

Gegen 23 Uhr waren die 17 Verletzten - allesamt von der JUH mit täuschend echten Verletzungen geschminkt - gefunden und erstversorgt. Die Helfer konnten ihre Übung beenden und zum "Mitternachtsimbiß" in die THW Unterkunft abrücken.

Ein besonderer Dank gilt der e-on AG für die Zurverfügungstellung des Übungsobjektes.


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