Verletzte Personen aus einem (teil)eingestürzten Gebäude zu retten, das kann schon über Treppenhäuser schwierig sein. Ist auch die Treppe verschwunden, müssen andere Lösungen her...
Einem solchen Übungsszenario stellten sich heute die Höhenretter des Ingolstädter THW. Übungsobjekt hierfür war das Vohburger Schloß auf dem Burgberg. Angenommen wurde ein Teileinsturz des Gebäudes, der auch sämtliche verfügbaren Treppenhäuser in Mitleidenschaft gezogen hatte. Die "verletzte" Person wurde im 1. OG gefunden.
Nach einer ersten Begehung zeichnete sich schnell ein mögliches Rettungsszenario ab: ein Höhenretter sollte aus dem 2. OG zum Verletzten abgeseilt werden, um diesen anschließend mit einer 70 Meter langen Seilbahn den kompletten Burgberg herabzulassen werden. Mit der Seilbahn würde so der Höhenunterschied von knapp 20 Metern überwunden werden können.
So der Plan. Und so die Umsetzung.
Während die "Bodenmannschaft" den unteren Teil der Seilbahn am THW Gerätewagen verankerte, befestigte der zweite Trupp der Höhenretter das obere Ende der Seilbahn am Gebäude. Nach mehrfacher Sicherheitsprüfung aller Befestigungen und der angelegten Sicherheitsausrüstung konnte die Rettung beginnen und einer der Höhenretter seilte sich vom 2. in das 1. OG ab. Während er den "Verletzten" für die Rettung vorbereitete (Anlegen von Sicherheitsgurt und Helm), strafften die Helfer die Leinen der Seilbahn. Nach dem Ausstieg aus dem Fenster konnte der Verletzte schließlich sicher und sachte abgelassen werden. Am Boden erwartete bereits die "Bodenmannschaft" und hätte den Betroffenen im Einsatzfall nun an den Rettungsdienst übergeben.
Im zweiten Übungsszenario wurde noch eine sog. "assistierte Rettung" simuliert. Hier wurde nicht nur der Verletze abgeseilt, sondern gleichzeitig auch der Höhenretter.
Nach drei Stunden konnte die Übung erfolgreich beendet werden und die Helfer traten die Heimfahrt an.