Ingolstadt,

THW gründet Höhenrettungsgruppe

Für die Rettung von Personen aus Höhen oder Tiefen ist neben spezieller Rettungsausstattung v.a. eine fundierte Ausbildung der Retter erforderlich. Um auch in der Region bei derartigen Notfällen professionelle Hilfe leisten zu können, wurde das Ingolstädter THW mit dem Aufbau und dem Betrieb einer Höhenrettungsgruppe beauftragt.

Die Rettung von Personen ist eine der wesentlichen Aufgaben der THW. Hierfür sind die Helfer umfassend ausgebildet und mit technischem Gerät ausgestattet. Besonderes Augenmerk bei allen Rettungsarbeiten liegt dabei auf der Sicherheit der eingesetzten Helfer.

Besondere Gefahren entstehen für die Helfer bei Arbeiten in der Tiefe (bspw. bei Absturz von Personen in Schächten) oder in Höhen (bspw. Schneeräumung von Dächern). Um auch bei derartigen Einsätzen einen sicheren Einsatzablauf zu gewährleisten, müssen die eingesetzten Helfer gegen Absturz gesichert und spezielle Rettungsmethoden angewendet werden.

Damit auch in Ingolstadt und Umgebung sicher in Höhen und Tiefen gearbeitet werden kann, wurde das Ingolstädter THW im Februar 2014 vom THW Landesverband Bayern mit der Gründung und dem Betrieb einer Höhenrettungsgruppe beauftragt. Die nächste THW-Höhenrettungsgruppe ist in Fürstenfeldbruck stationiert.

Christian Ott, THW Ortsbeauftragter für Ingolstadt, umreißt das Aufgabenspektrum der Höhenretter: "Die Höhenretter sind für Arbeiten in Höhen und Tiefen ausgebildet und ausgerüstet. Sie leisten an Einsatzstellen, an den Absturzgefahr besteht, alle erforderlichen Rettungsmaßnahmen oder bringen Sicherungseinrichtungen an, so dass auch andere Einsatzkräfte mit entsprechender Schutzausrüstung dort tätig werden können. Ferner verfügen die Höhenretter über Techniken, Erfahrungen und Gerätschaften, um Verletzte aus derartigen Stellen zu befreien. Mit normalen Krankentragen kommt man hier bspw. sehr schnell an seine Grenzen."

Michael Pollinger, stv. Ortsbeauftragter und Fachberater, ergänzt: "Die Höhenretter sind außerdem eine wichtige Unterstützung für die Einsatzleitung. Der Einsatzleiter ist für die Sicherheit der Helfer verantwortlich. Er steht somit ständig vor der Frage, ob die eingesetzten Helfer sicher arbeiten können. Durch die Expertise der Höhenrettungsgruppe können Absturzrisiken an der Einsatzstelle schnell und professionell bewertet und - falls möglich - durch Anbringen entsprechender Sicherungsmaßnahmen auf ein Minimum begrenzt werden."

Ermöglicht wird dieses Einsatzspektrum nur durch eine moderne und umfassende Rettungsausstattung und eine fundierte Aus- und Weiterbildung der Höhenretter.

Das Ingolstädter THW hat seit über zwei Jahren sehr gute Kontakte zur Höhenrettungsgruppe des "SRHT Team Ingolstadt e.V." und führt seitdem regelmäßig gemeinsame Ausbildungen und Übungen durch. Neun Helfer dieser Höhenrettungsgruppe sind bereits aktive THW Helfer, so dass der neu gegründeten THW Höhenrettungsgruppe bereits sieben voll qualifizierte Helfer und zwei Helferanwärter zur Verfügung stehen.

Anton Dorner, Zugführer beim THW Ingolstadt und selbst ausgebildeter Höhenretter verdeutlicht die Qualifizierung der Höhenretter: "Alle Höhenretter sind Helfer einer Bergungs- oder Fachgruppe des Technischen Zugs und zusätzlich in der Höhenrettung tätig. Nach Abschluss der THW Grundausbildung und der regulären THW Fachausbildung durchlaufen die angehenden Höhenretter ein 80-stündiges Ausbildungsprogramm, bevor sie als voll qualifizierte Höhenretter eingesetzt werden können. Gefolgt wird diese Ausbildung von mehr als 72 Stunden praktischer Weiterbildung pro Jahr." Die Ausbildung erfolgt nach den geltenden Richtlinien der Feuerwehren und die Ausstattung ist mit der Feuerwehrausstattung kompatibel.

Die Ausbildungen werden gemeinsam mit den Höhenrettern des "SRHT Team Ingolstadt e.V." durchgeführt. Drei THW Helfer durchlaufen derzeit eine Weiterbildung zum Ausbilder, so dass ab Ende 2014 auch eigenverantwortliche Ausbildungen durchgeführt werden können.

Nachdem das THW Ingolstadt seitens des Landesverbands nun offiziell mit der Gründung der Höhenrettungsgruppe beauftragt wurde, laufen derzeit alle erforderlichen Vorbereitungen, um möglichst bald die Einsatzbereitschaft melden zu können. Neben der Beschaffung der erforderlichen Gerätschaften, der Schaffung der versicherungsrechtlichen Voraussetzungen und der Weiterführung der bereits begonnen Ausbildung geht es hierbei letztlich auch um die Sicherstellung der finanziellen Ausstattung. "Derzeit finanzieren wir uns fast ausschließlich aus privaten Mitteln und Geldern, die wir vom THW Förderverein zur Verfügung gestellt bekommen", so Anton Dorner.

Wann die Ingolstädter Höhenretter einsatzbereit sein werden? "Da wir schon im Vorfeld viel Vorarbeit leisten konnten und durch die enge Zusammenarbeit mit dem "SRHT Team Ingolstadt e.V." auf qualifizierte Höhenretter zugreifen können, werden wir in den nächsten Wochen soweit sein", so Christian Ott.


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