Ingolstadt, 08.05.2018, von Simon Edlich, Rainer Straszewski

Arbeiter unter eingestürzter Mauer eingeklemmt – THW übt die Rettung verschütteter Personen

Wenn Personen von einstürzenden Trümmern begraben werden, dann hilft oft nur der Einsatz von technischem Gerät. Deren sichere Anwendung übten heute die Rettungsexperten des Ingolstädter THW.

„Baustellenunfall, Stützmauer eingestürzt, ein Arbeiter ist verschüttet“, so lautete der Einsatzauftrag für die Ingolstädter Bergungsgruppen. Unter tonnenschweren Betonplatten, Holz Stangen und jeder Menge losem Geröll war eine Übungspuppe verschüttet worden. Nun war es an den Helfern der Bergungsgruppe, den Arbeiter mit schwerer Technik und viel Geschick unter den Trümmern zu orten und anschließend aus seiner Zwangslage zu befreien.

„Erkundung der Lage“ hieß es zunächst für die angerückten Rettungskräfte: was ist passiert, welche eventuelle Gefahren drohen den Einsatzkräften am Unfallort, werden weitere Rettungskräfte benötigt und welche Rettungstechniken können eingesetzt werden?

Phase 1: Die Ortung des Verletzten. Passanten hatten beobachtet, dass eine Person durch die einstürzende Mauer verschüttet worden war. Sie konnte aber zunächst nicht gesichtet werden. So war das Auffinden des Arbeiters die erste Aufgabe der Rettungseinheiten. In diesem kleinen Übungsszenario gestaltete sich das nicht sonderlich schwer. Für große Unglücke stehen den Helfer für solche Fälle THW-Einheiten zur Verfügung, die sich auf die Ortung von Personen mit technischem Gerät (bspw. Sonden) und Rettungshunden spezialisiert haben.

Phase 2: Nachdem der Arbeiter unter dem Trümmerhaufen geortet wurde, rückten die Einsatzkräfte mit hydraulischem Hebewegzeug, wie einem Rettungsspreizer und dem sog. Büffelheber, den Betonplatten zu Leibe.

Doch auch hierbei galt es, nicht einfach drauf loszulegen: weitere Mauerteile könnten bspw. einstürzen. So galt auch in dieser Einsatzphase der Arbeitssicherheit die höchste Priorität.

Nachdem man sich im Team auf eine geeignete Vorgehensweise geeinigt hatte, mussten die Betonplatten gegen Wegrutschen gesichert und andere mit Holz unterbaut werden. Dann konnte endlich damit begonnen werden, die Platten aus einander zu schieben.

Aber auch wenn technisches Gerät den Helfer mittlerweile viel Arbeit abnimmt: immer wieder musste loses Geröll mit den Händen beseitigt werden, um Platz für die eigentlichen Rettungsarbeiten zu schaffen.

Als man schließlich einen Zugang zu dem Verschütteten hatte, musste man feststellen dass dieser teilweise zwischen Bewehrungseisen eingeklemmt war, welche erst abgetrennt werden mussten.

Phase 3: Nach ca. 1,5 Stunden gelang es den THW Helfern schließlich, den Verschütteten zu retten, zu versorgen und dem Rettungsdienst zu übergeben.

Nach Abschluss der Übung waren sich die Einsatzkräfte einig, dass es eine sehr Interessante aber auch anstrengende Ausbildung war.

Und auch Gruppenführer Simon Edlich, der für die Vorbereitung der Übung einige Zeit investierte, zeigte sich mit dem Ergebnis zufrieden.

Übrigens: der Übungspuppe geht es auch wieder besser. Sie liegt sicher verstaut im Regal und wartet auf den nächsten Einsatz.


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