Münchsmünster,

Gemeinsame Übung mit Bundeswehr

.

Soldaten und THW Helfer überwinden mit einer Bundeswehr Schwimmbrücke
zusammen einen Fluss und setzen währenddessen gleichzeitig mit einem
gemeinsam gebauten THW Pontonfähre über. Auf den ersten Blick passt da etwas nicht zusammen, da die Zuständigkeiten von Verteidigungs- und
Innenministerium in Deutschland weitgehend voneinander getrennt sind. In
Ausnahmefällen - wie z.B. Naturkatastrophen - überschneiden sich jedoch die
Aufgabengebiete, und genau hier ist dann eine professionelle und
verlässliche Zusammenarbeit gefragt.

Aus diesem Grund ist eine gemeinsamen Übung von Bundeswehr und THW
Einsatzkräften gar nicht so weltfremd, wie Sie auf den ersten Augenblick
scheint. Die Fachgruppe Wassergefahren des THW Ingolstadt hatte daher Anfang
des Jahres die Idee, die beiden Organisationen in einer gemeischaftlichen
Übung zusammenzubringen. Dass sich daraus die größte Übung des Jahres im
Bereich der zivil-militärischen Zusammenarbeit im süddeutschen Raum
entwickelte, konnte da noch keiner vorhersehen.

Am 27. März trafen am Wasserübungplatz der Pioniertruppe in Münchsmünster in der Nähe von Ingolstadt ca. 120 Soldaten, der Großteil davon Reservisten,
welche mit diesem Wochenende auch gleich ihre jährliche Reservistenübung
absolvierten, und über THW 50 Helfer zusammen. Seitens des THWs beschränkten sich die Kräfte nicht nur auf Kameraden vom THW Ingolstadt. Neben den Ortsverbänden Donauwörth und Pfaffenhofen aus dem eigenen
Geschäftsführerbereich und dem Ortsverband Nürnberg konnte auch der
Ortsverband Stuttgart vom Landesverband Badenwürttemberg für das gemeinsame Event gewonnen werden.

Im Mittelpunkt der Übung stand das Arbeiten und die Fortbewegung auf dem
Wasser. Dies beinhaltete unter anderem den Bau von Stegen, Fähren sowie das
Koppeln der verschiedenen Wasserfahrzeuge. Ein großes Ziel der Übung war
natürlich das Kennenlernen der anderen Organisation sowie die praktische
Zusammenarbeit. Während die THW Helfer den Aufbau eines schwimmenden
Bundeswehr Pontonsteges über die Donau kennenlernten, konnten sich die
Soldaten beim Zusammenbau einer THW Fähre beweisen. Auf allen Booten, die an diesem Tag den Fluss befuhren, waren gemischte Bootsbesatzungen aus THW
Helfern und Soldaten gang und gebe.

Ein Highlight war sicher das Koppeln zweier THW-Pontonfähren in der
Flußmitte. Die Donau hatte zu diesem Zeitpunkt eine Fließgeschwindigkeit von
1.8 Meter pro Sekunde, was nicht nur die vom ruhigen Neckar verwöhnten
Stuttgarter bzw. die Nürnberger Kollegen vom Rhein-Main-Donau Kanal
beeindruckte.

Ebenfalls vor Ort waren die Wasserwachten aus den benachbarten Orten Voburg
und Geisenfeld, welche mit mehreren Booten den ganzen Tag über auf dem Fluss patrouillierten und der Übung einen sicheren Rahmen gaben.

Nach dem großen Donauhochwasser 2002, bei dem Bundeswehr und Technisches
Hilfswerk gemeinsam erfolgreich einen drohenden Deichbruch im Südenosten von Ingolstadt bekämpften, war dies die erste größere Zusammenarbeit der beiden Organisationen. Am Abend salutierten die Soldaten zum Abschied für die THW Helfer. Die Vorfreude auf eine Fortsetzung der Zusammenarbeit stand zum
Schluss vielen Soldaten und THWlern ins Gesicht geschrieben.


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