Wasserfahrzeuge des Technischen Zugs

Schlauchboot

Das Schlauchboot kann sehr flexibel eingesetzt werden: es kann per Außenbordmotor oder durch Paddeln bewegt werden. V.a. in Gebieten mit sehr geringer Wassertiefe (bspw. Hochwassergebiete) oder bei sehr engen Platzverhältnissen (bspw. kleine Bäche, Flüsse) hat es ggü. den anderen Booten wesentliche Vorteile.

Das Boot kann bis zu sieben Personen befördern (1 Bootsführer, 1 Bootsmann, 5 Passagiere) und hat eine max. Zuladung von bis zu 1 Tonne. Mit seiner Breite von 2 Metern, einer Länge von 4,20 Metern und einem Eigengewicht von 92 kg kann es sehr leicht zu Wasser gelassen oder auch kurze Strecken getragen werden (wenn bspw. ein Flussabschnitt unpassierbar ist).

Ausgestattet ist das Boot mit der standardmäßigen THW Bootsausrüstung (Rettungswesten, Leinen, Feuerlöscher, Paddel, etc.). Außen am Bootskörper ist darüber hinaus rund herum eine Leine fest angebracht, an der sich im Wasser treibende festhalten können (bzw. die das Besteigen des Bootes aus dem Wasser heraus erleichtern).

Das Schlauchboot hat keinen eigenen Bootstrailer. Es wird auf einem LKW oder auf einem Bootstrailer der Mehrzweckboote transportiert.

Das Boot ist eine Spende des THW Fördervereins und wurde dem Technischen Zug im Jahr 2013 übergeben.

Mehrzweckboot (MZB)

Der OV Ingolstadt verfügt über zwei Mehrzweckboote (MZB). Die MZBs sind auf Bootstrailern verlastet, sind jederzeit komplett einsatzbereit ausgestattet und können daher schnell in den Einsatz gebracht werden.

Die MZB werden durch einen Außenbordmotor (30kw, 40 PS) angetrieben; können aber auch problemlos manuell durch Paddeln fortbewegt werden. Es finden bis zu 9 Personen (2 Mann Besatzung, 7 Passagiere) auf dem MZB Platz.

Das Boot hat eine Länge von 5,60m bei einer Breite von 1,8m. Mit 200 kg Eigengewicht (ohne Motor) ist das MZB wesentlich schwerer als das Schlauchboot. Es ist für eine Zuladung von 600kg zugelassen. 

Im Gegensatz zum Schlauchboot verfügen die MZB über eine Beleuchtung inkl. Arbeitsscheinwerfer, so dass es auch für Einsätze bei schlechtem Wetter bzw. nachts eingesetzt werden kann.

Ausgestattet sind die beiden Boote mit Paddeln, Rettungskragen, Rettungswesten, Rettungsboje mit Leine, Anker und Feuerlöscher.

Pontons

Mit den Pontons steht der Fachgruppe Wassergefahren ein vielseitig einsetzbarer Bausatz zur Verfügung. Das Herzstück sind vier Leichtmetallpontons (5,70m Länge, .. Breite) sowie zwei Außenbordmotoren. Diese Geräte werden durch eine umfangreiche Zusatzausstattung, die bspw. den Bau einer Arbeitsplattform oder eines schwimmenden Anlegers ermöglicht, ergänzt.

Einsatzmöglichkeiten:

Halbponton

Das sog. "Halbponton" besteht aus einem der vier Leichtmetallpontons und ist mit einem Außenbordmotor ausgestattet. Der Motor wird durch einen Steuerstand bedient. Das Ponton verfügt über die standardmäßige Bootsausstattung und kann mit bis zu einer Tonne beladen werden. Neben Bootsführer und Bootsmann können auch mit dem Halbponton weitere 7 Personen transportiert werden. 

Das Halbponton wird auf dem Pontonanhänger transportiert und mit dem Ladekran zu Wasser gelassen werden. Da es nicht komplett einsatzbereit auf dem Anhänger verlastet ist, benötigt der Einsatz des Halbpontos mehr zeitlichen Vorlauf, als MZB oder Schaluchboot.

Im Ortsverband stehen zwei komplette Bootsausstattungen (inkl. Motor und Steuerstand) zur Verfügung, so dass mit den vorhandenen vier Leichtmetallpontons zwei komplett ausgestattete Halbpontons genutzt werden können.

Ganzponton

Bei einem Ganzponton werden zwei Leichtmetallponton miteinander fest verbunden und dieses Gespann analog zu einem Halbponton ausgestattet. Die Länge des Ganzpontons beträgt somit 11,40 Meter. Die Zuladung des Ganzpontons beträgt 3 Tonnen und somit das Dreifache der Zuladung des Halbponton. Auch hier ist für die Montage zeitlicher Vorlauf erforderlich. Zugelassen ist auch das Ganzponton für 2+7 Personen.

Arbeitsplattform

Werden zwei voll ausgestattete Ganzpontons mit einem Aufbau aus Aluminiumträgern verbunden und Fahrbahnplatten verbunden, so erhält man eine Arbeitsplattform (umgangssprachlich "Fähre"). Diese kann zum Transport von Fahrzeugen und großen Lasten oder zur Durchführung umfangreicher Arbeiten auf dem Wasser genutzt werden. Im Wasser fortbewegt wird die Arbeitsplattform über die beiden an den Ganzpontons angebrachten Außenbordmotoren.

Durch Verwendung aller vier Leichtmetallpontons, ergibt sich eine zulässige Zuladung von bis zu 5 Tonnen.

Geführt wird das Fahrzeug durch den "Führer der Arbeitsplattform", der sich mittig auf der Fähre befindet und den beiden Bootsführern der Ganzpontons durch Signale die erforderlichen Fahrtkommandos gibt. Darüber hinaus sind zwei Bootsmänner erforderlich, die beim Ausführen der Fahrmanöver (insbes. An- und Ablegen) unterstützen.

"Brückenschlag"

Da das THW bundesweit mit der gleichen Ausrüstung ausgestattet ist, können die Pontonbausätze der in ganz Deutschland stationierten "Fachgruppe Wassergefahren" miteinander kombiniert wurden. Dies ermöglicht eine besondere Einsatzoption: durch die Verbindung mehrere Arbeitsplattformen kann so eine schwimmende Brücke über einen Fluß zu errichtet werden. Diese kann bspw. nach Einsturz einer regulären Brücke als behelfsmäßiger Übergang genutzt werden.

Schwimmender Anleger

Mit dem Pontonbausatz kann auch ein schwimmender Anleger errichtet werden. In diesem Fall wird ein Ponton zu Wasser gebracht und dieses am Ufer festgemacht. Dann werden die Träger und die Fahrbahnplatten am Ponton sowie am Ufer verbunden. Je nach erforderlicher Breite des Anleger können hier ein Halb- oder ein Ganzponton genutzt werden. Sofern die Pontons direkt mit dem Ladekran zu Wasser gelassen werden können, ist keine Motorisierung der Pontons erforderlich.

Brücke

Der Bausatz kann auch ohne die Pontos genutzt werden. So kann bspw. der Oberbau der Arbeitsplattform (Träger sowie Fahrbahnplatten) über kleine Gräben gelegt werden, so dass ein behelfsmäßiger Übergang entsteht.