Stammham,

Rettungsdienste üben im ICE Tunnel: Größte Einsatzübung im Rahmen der Aktionstage im Landkreis Eichstätt

Mehr als 150 Rettungskräfte machen sich fit für den (hoffentlich nie eintretenden) Ernstfall. Eine nicht alltägliche Einsatzübung im Rahmen der bayernweiten Aktionstage (ehemals Brandschutzwoche) fand am Mittwochabend im gesamtem Bereich des ICE Tunnels „Geisberg“ statt.

Der Geisberg-Tunnel mit seinen 3,289 km Länge erstreckt sich von den Gemeindegrenzen Stammham über Hepberg, Wettstetten an die Gemeindegrenze nach Lenting.

Weit über 150 ehrenamtliche Einsatzkräfte waren im Übungseinsatz eingebunden. Angefordert wurden bei der Einsatzübung die Feuerwehren aus: Hepberg, Lenting, Wettstetten, Echenzell, Stammham und Eichstätt, das THW Ingolstadt und das THW Eichstätt, eine Abordnung der Bundeswehr, das BRK, der leitende Notarzt, die Unterstützungsgruppe Sanitätseinsatzleitung (UGSanEL), die landkreiseigene Feuerwehrunterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UGÖEL) und die örtlich zuständigen Kreisbrandmeister Franz Waltl, Martin Lackner, Alexander Heimisch und Markus Hanrieder, die als Abschnittsführer die Tunnelabschnitte, Nordportal, Notausstieg 1, Notausstieg 2 und das Südportal betreuten.

Die Einsatzübung sollte wie ein echtes Zugunglück aussehen. Bis auf das Betreten der Gleise und des Fahrtunnels konnte die Einsatzübung sehr realitätsecht umgesetzt werden. Im Echteinsatz werden in der Regel sofort eine Gleissperre und ein Abschalten der Oberleitung durch den Notfallmanager veranlasst. Im Durchschnitt geht man im ICE von ca. 300 Fahrgästen aus. Unverletzte Fahrgäste müssen die Eigenrettung zu Fuß über die Tunnelportale oder den Notausgänge selber versuchen.

Beim Übungsszenario wurden auch 28 Übungsopfer eingespielt. Die eingesetzten, ehrenamtlichen Einsatzkräfte der beteiligten Feuerwehren wurden nach der Ersterkundung in die über 40 Meter tiefen Rettungsschächte mit Krankentragen geschickt. Ausgestattet mit Funkgeräten und schwerem Langzeitpressluftatmern (Atemluft für ca. 40 Minuten), Schläuchen und weiteren technischen Geräten hat so jeder Atemschutzgeräteträger ca. 25 kg Zusatzausrüstung zu schleppen! Die „verletzten Erwachensen und Jugendlichen“ die sich im Rettungsschacht als Opfer bereitgelegt hatten, mussten nun teilweise von den Feuerwehr nach oben mit den Krankentragen transportiert werden. Dort übernahm das BRK die Erstsichtung und die Weiterversorgung im Einsatzzelt des BRKs.

Die doch sehr kräftezerrende Rettungsübung über die vielen Treppenstufen (42 Höhenmeter und 255 Stufen!)  verlangte von den Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmännern, die in Pressluftatmern, Einsatzkleidung und ihren schweren Sicherheitsstiefeln eingekleidet waren sprichwörtlich „alles“ ab. Die sehr schweißtreibende Rettung mit einem Höhenunterschied von weit über 40 Meter war kein Pappenstiel.

Im Anschluss an die Einsatzübung gab es im Feuerwehrhaus in Hepberg vom 2. Bürgermeister Peter Hirsch aus Hepberg, den Kreisbrandmeister Franz Waltl und Martin Lackner sowie vom leitendem Notarzt und dem Einsatzleiter Rettungsdienst und dem THW großes Lob für die saubere Abarbeitung der Übung. Alle Führungskräfte betonten, wie wichtig diese regelmäßigen Übungen an der ICE Strecke ist. „Regelmäßige Übungen machen uns alle Stressresistent für jede Art von Übung – allen Hilfsorganisationen die in der Regel aus ehrenamtlichen Einsatzkräften bestehen stehen unseren Bürgern jederzeit als Profis zur Verfügung - 24 Stunden am Tag und das ganze 365 Tage im Jahr“.


Die Bildrechte liegen beim BRK, der Freiwilligen Feuerwehr Lenting bzw. dem THW Ingolstadt.




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